Euro 2024: 6 Millionen Euro in München verpasst?
Große Sportereignisse, wie die derzeitige Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris, werden als hervorragende Mittel zur Förderung des Tourismus am Zielort angesehen. So gab Airbnb letzte Woche bekannt, dass die Buchungen für den Zeitraum der Olympischen Spiele im Vergleich zum Vorjahr um 400 % (!!) gestiegen sind.
Aus politischer Sicht wird die Entwicklung des Tourismus typischerweise anhand von Kennzahlen wie der Zunahme der Ausgaben für Hotels, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Tagesausflüge gemessen. Die Entwicklung des Tourismus ist weitgehend ein langfristiges Ziel, wobei eine stetige Zunahme der Zahlen eines der Ziele ist. Aber was ist, wenn wir uns die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen ansehen, wie die erhobene Touristensteuer?
Aktuelle Einnahmen aus der Touristensteuer in München
Wenn wir uns München während der Euro 2024 ansehen, lassen sich diese Ergebnisse leicht berechnen: 0,00 €. München erhebt im Gegensatz zu anderen prominenten deutschen Städten wie Hamburg und Berlin keine Touristensteuer. Durch das Nicht-Erheben dieser Steuer wird viel potenzielles Einkommen verpasst, das beispielsweise in die Infrastruktur der Stadt investiert werden könnte, was allen zugutekommt.
Potenzielle Einnahmen aus der Touristensteuer in München
Welcher Betrag hätte erhoben werden können? Schauen wir uns die Zahlen an. Wenn wir der Struktur von Berlin folgen, wird die gesamte erhobene Steuer durch drei Faktoren bestimmt: die Anzahl der Übernachtungen, der Preis pro Nacht und der Steuersatz.
- 𝗔𝗻𝘇𝗮𝗵𝗹 𝗱𝗲𝗿 𝗛𝗼𝘁𝗲𝗹ü𝗯𝗲𝗿𝗻𝗮𝗰𝗵𝘁𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻: Während der Euro 2024 gehen wir von ~600.000 Übernachtungen aus (75 % durchschnittliche Belegung am Tag vor dem Spiel, Spieltag, Tag danach, 44.000 Zimmer, 6 Spieltage).
- 𝗣𝗿𝗲𝗶𝘀 𝗽𝗿𝗼 𝗡𝗮𝗰𝗵𝘁: 200 € pro Nacht
- 𝗦𝘁𝗲𝘂𝗲𝗿𝘀𝗮𝘁𝘇: 5 % (wie in Berlin)
- 𝗚𝗲𝘀𝗮𝗺𝘁𝗲 𝗽𝗼𝘁𝗲𝗻𝘇𝗶𝗲𝗹𝗹𝗲 𝗦𝘁𝗲𝘂𝗲𝗿𝗲𝗶𝗻𝗻𝗮𝗵𝗺𝗲𝗻: (600k200)5% = 5,94 Millionen €
In diesem Beispiel haben wir nur Hotelübernachtungen berücksichtigt. Wenn andere Unterkunftsarten verwendet würden, wie z.B. Bürger, die ihre Häuser auf Airbnb vermieten, wäre die Zahl noch höher.
Mit den bevorstehenden Olympischen Spielen werden wir uns nächsten Monat ansehen, wie Paris damit umgeht (ganz anders).